Oh, hi! Fühlt sich komisch an, nach Ewigkeiten mal wieder in die Tastatur zu hauen, ohne dabei etwas für die Uni oder die Schule machen zu müssen (don't worry, das mache ich dann direkt nach diesem Blogbeitrag :D). Den ein oder anderen wundert es vermutlich, warum ich gerade jetzt etwas von mir hören lasse, habe ich mich doch besonders in der zweiten Jahreshälfte hier eher weniger blicken lassen. Das lag wohl größtenteils an meiner Klassenlehrertätigkeit, aber dazu später mehr.  Wer mich schon länger kennt der weiß, dass es mittlerweile eine "Tradition" auf meinem Blog gibt, die ich mir nicht nehmen lassen möchte und das ist der alljährliche Jahresrückblick. Was ist so passiert, wie ist es mir so ergangen und wie fühle ich mich im Hinblick auf das kommende Jahr? Seit 2013 mache ich das nun schon (Links zu den alten Beiträgen findet ihr unten) & ich finde es immer wieder interessant zurückzublicken und mich an vergangene Jahre zu erinnern. Während wir jetzt also gleich gemeinsam mein Jahr 2018 Revue passieren lassen, bleibt mir nur noch eines - nämlich euch einen guten Rutsch zu wünschen! Ich hoffe ihr kommt euren Träumen und Wünschen ein kleines Stückchen näher :-)

1. Während die ersten Monate wie gewohnt im Flug vergangen und eigentlich gar nicht existent sind, so brachte der März eine angenehme Erfrischung und ein kleines Abenteuer. Gemeinsam ging es für uns nach Stockholm! Nachdem meine Freundin Sanni im Oktober 2016 nach Berlin kam, schuldete ich ihr noch einen Besuch. Stockholm kannten wir noch nicht und da ein Trip dorthin schon länger auf unserer Liste stand, hat sich das zusammen mit den günstigen Flugpreisen mehr als angeboten. Der Landeanflug war ein Traum - die Landschaft von oben zu sehen regelrecht "breathtaking" und dementsprechend die Vorfreude riesig. Wir verbrachten 3 Tage mit Sightseeing, leckerem Essen und guten Gesprächen. Ich möchte im kommenden Jahr unbedingt wieder hin - dieses Mal vielleicht im Sommer!
2. Im Mai gewann ich einen Trip nach Hamburg! Zugegeben, ich war weniger begeistert darüber, dass es "nur"  Hamburg war und mehr über die Tatsache, dass ich tatsächlich etwas gewonnen habe :D! Da ich jemanden mitnehmen durfte, fragte ich kurzerhand eine Freundin, die auch direkt zugesagt hat. Wir hatten unfassbar Glück mit dem Wetter (obwohl es mir eigtl. schon zu heiß war haha) und konnten es uns bei einem Blogger-Event mit gutem Essen in der Sonne gut gehen lassen.
Neben zahlreichen Beauty-Ständen gab es auch eine Tattooecke, bei der man sich von der Hand Poke  Künstlerin kokosmaedchen kleinere Tattoos stechen lassen konnte. Die Idee zu meinem Bathtub Tattoo schwirrte mir schon lange im Kopf herum und ich fand dies die perfekte Gelegenheit diese zu verwirklichen.

Die Künstlerin mochte meine Idee sehr gern, sodass ich eine der wenigen Glücklichen war, die an dem Tag tattoowiert werden durfte. Mittlerweile wurde ich sogar schon ein paar Mal in der S-Bahn darauf angesprochen :D!
Warum eine Badewanne? Bade ich etwa so gerne? Ha, im Gegenteil - ich bin eigentlich überhaupt kein Fan vom "baden". Ich verbinde mit der Badewanne meine Zeit in Bath. Eine Zeit die mein Leben grundlegend verändert hat und in der ich so unglaublich viele neue Menschen kennenlernen und zahlreiche, unvergessliche Erfahrungen machen durfte. Neben dem wortspielerischen Aspekt "Bath" und "Bathtub" passte aber auch der Fakt, dass ich während meiner Zeit im Ausland bei Lush (Badebomben etc. haha) gearbeitet habe und damit ebenfalls  tolle Momente in Verbindung bringe. Tja, that is the story behind it und wer kann schon von sich behaupten eine Badewanne als Tattoo zu haben? ;D


3. Ein weiterer, sehr großer Schritt in diesem Jahr bezieht sich auf die Anerkennung meiner Masterarbeit für meinen aktuellen Studiengang.  Ohne jetzt viel ins Detail gehen zu müssen: mein Antrag auf Anerkennung/Gleichwertigkeit meiner Masterarbeit aus England wurde abgelehnt und ich musste mich entscheiden, ob ich nun vor Gericht ziehe, oder aber die Entscheidung einfach so hinnehme und nochmal eine Masterarbeit schreibe. Natürlich könnte ich einfach nochmal eine schreiben und mir nur so viel Mühe geben, dass es ein "bestanden" wird. Aber das bin nicht ich. Mein Gerechtigkeitssinn hat mich hier gelenkt und ich habe mich entschieden zu kämpfen. In anderen Bundesländern ist es durchaus möglich, sich seine Masterarbeit anerkennen zu lassen und ich sehe nicht ein, warum das hier nicht so sein kann..
Meine Arbeit entspricht den Formalitäten in vollem Maße & das Thema umfasst tiefgründige, pädagogische Inhalte.. Ich möchte einfach endlich fertig werden und den Rest des Studiums abschließen, damit ich in den Vorbereitungsdienst gehen kann. Ich arbeite nun schon seit mehreren Jahren in der Schule und immer habe ich das Gefühl viel weniger Wert zu sein, weil mir für meinen Abschluss so viele Steine in den Weg gelegt werden.


4. 2018 ist das Jahr, das mich zur Klassenlehrerin machte. What? Jap, ich kann es auch noch nicht so richtig glauben. Zugegeben, in den ersten Wochen, nachdem ich es erfahren habe, stand mir das Wort PANIK buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Es ist eine Sache Fachlehrer zu sein, aber mit dem Klassenlehrerdasein kommt so viel mehr Verantwortung! Keine Frage, es ist einfach wundervoll Klassenlehrerin zu sein. Es gibt so viele tolle Momente und Rituale, die sich für immer in meine Erinnerungen einbrennen werden. Die Kinder geben mir so viel zurück, selbst wenn mal eine Stunde nicht so perfekt geklappt hat, wie ich es mir gewünscht habe. Und davon gibt es viele. Das nicht immer alles perfekt ablaufen kann ist etwas, das ich erst noch lernen muss. Ich habe hohe Erwartungen an mich selbst, oftmals zu hoch und dementsprechend ist dann die Enttäuschung groß, wenn es einmal nicht so gut geklappt hat.

Ohne lange zu überlegen, dies war in diesem Jahr neben der Rechtsangelegenheit mit der Uni meine größte Herausforderung. Doch damit war es noch nicht getan. Meine Sommerferien verbrachte ich fast täglich damit Dinge für den Klassenraum/Unterricht vorzubereiten. Ich wollte es "perfekt" machen und niemanden, besonders die Kinder und mich, enttäuschen. Eine riesen Challenge ist für mich auch der Umgang mit den Eltern, denn den bringen sie dir in der Uni nicht bei. Die Erfahrungen muss man selbst machen und das habe ich in den letzten Monaten teilweise schmerzlich feststellen müssen. Ich würde behaupten, dass ich relativ selbstbewusst bin, doch wenn man merkt, dass man teilweise nicht ernst genommen wird, kann das schon ziemlich an einem  zehren. Ich werde weiterhin einfach mein Bestes geben, mehr bleibt mir letztlich auch nicht übrig. Am Ende ist mir wichtig, dass die Kinder glücklich sind und etwas lernen.. unsere gelegentlichen ACDC-Einlagen am Stundenende eingeschlossen :-P!

5. Ein weiterer großer Meilenstein in diesem Jahr war unser Umzug. Fast 1 Jahr lang haben wir nach einer Wohnung gesucht, die sowohl bezahlbar, als auch dichter an meiner Schule ist. Das tägliche Fahren (ca. 3 Std. Hin- und Rückweg) haben mich zunehmend an meine Grenzen gebracht, insbesondere wenn ich nach der Arbeit noch zur Uni und weiteren Unterricht vorbereiten und planen musste. Hinzu kam der Fluglärm, der sich neben meinem sowieso schon leichten Schlaf zusätzlich negativ auf meine Psyche auswirkte. Viele Tränen sind geflossen, weil die Traumwohnung oft zum Greifen nah war, man sie dann in der letzten Sekunde aber doch nicht bekommen hat.

Ende August schien sich das Blatt dann aber endlich zu wenden und wir haben tatsächlich die Zusage für eine Wohnung, nicht unweit von meiner Schule, erhalten. Zwar mussten wir einige Kompromisse eingehen, aber ich merkte bereits nach wenigen Tagen WIE viel besser es mir einfach geht. Ich bin unfassbar glücklich mit der Wohnung, auch wenn noch einige Dinge erledigt werden müssen. Uns fehlt zum Beispiel noch ein Küchentisch und Stühle - an den Wänden müssen noch einige Bilder angebracht werden und auch Vorhänge müssen wir noch besorgen. Abgesehen von diesen Kleinigkeiten bereue ich es aber keine Sekunde, hergezogen zu sein. Die Umgebung ist wundervoll. Grün, ruhig und dennoch relativ zentral. Zum Zoo sind es 12 Minuten mit der U-Bahn, den Fernsehturm erreicht man innerhalb von 25 Minuten mit der S-Bahn. Manchmal zahlt sich langes Suchen und Warten eben doch aus ...


6. Abgesehen von all diesen kleinen und großen, schönen Ereignissen in diesem Jahr, habe ich auch einige Kämpfe mit mir selbst und Geistern aus der Vergangenheit austragen müssen. Mental war das Jahr insbesondere in der zweiten Hälfte sehr "zehrend". Nicht nur weil ich gesundheitlich ziemlich einstecken musste - auch die Kombination von Arbeit, Uni und Privatleben waren teilweise doch sehr kräfteraubend. Ich habe mich in diesem Jahr oft dabei ertappt, wie ich mein Leben mit dem anderer verglichen habe und das tat mir nicht besonders gut. Ich muss lernen, dass es in Ordnung ist, mit Ende 20, Anfang 30 noch nicht das "perfekte" Leben zu haben - wenn es das überhaupt gibt. Durch unzählige Schwangerschaften und Hochzeitsverkündungen in diesem Jahr überströmte mich diese kleine Welle der Panik und Trauer. Versteht mich nicht falsch, ich freue mich natürlich sehr für diese Menschen! Ich glaube ich habe mir eingeredet, dass auch ich das brauche um "glücklich" zu sein & war dann total down, da dies ja nicht der Fall ist. Mittlerweile habe ich allerdings erkannt, dass ich das gar nicht möchte. Im Gegenteil, es hat mir vor Augen geführt wie NICHT BEREIT ich dafür wäre (und vllt. nie sein werde).

"People come into your life for a reason". Und sie gehen auch wieder, wenn die Zeit ran ist. Über diese Zitate ist wohl schon so mancher oft gestolpert. In diesem Jahr haben sie für mich ein hohes Maß an Bedeutung gewonnen. Ich glaube vor diesem Teil des Erwachsenwerdens habe ich mich immer am meisten gefürchtet. Irgendwann egal, nur noch eine blasse Erinnerung zu sein. Fallen sich doch in Büchern und Filmen die Hauptdarsteller noch nach 20 Jahren ohne einander wieder in die Arme und gestehen unter Tränen, wie sie einander in der Zeit nie vergessen haben. Aber: zeigt sich wieder einmal mehr, dass das Leben eben nicht so spielt wie in Büchern oder auf der Bühne. Nein, die Realität sieht anders aus und das musste auch ich endlich kapieren. Wenn auch schmerzlich..

Wie jedes Jahr wünsche ich mir auch für 2019 viel Kraft, eine Extraportion Glück, Gesundheit und weitere, tolle Abenteuer, die ich zum Jahresende wieder mit euch teilen kann. Vielleicht klappt es ja jetzt endlich mit New York :D? Rutscht gut rein - byeeeee!