"The hardest thing about moving forward is leaving something behind - and usually it is a part of ourselves."

Seit 4 Jahren blogge ich nun schon. 4 Jahre in denen ich quasi mit aller Welt Einblicke in mein Leben geteilt habe. Meistens in Form von Beauty- oder Fashionbeiträgen, manchmal auch etwas persönlicher. Während dieser 48 Monate ist unglaublich viel passiert, sowohl positiv als auch negativ und irgendwie war der Blog immer "dabei". Wenn es mir schlecht ging, konnte ich mich immer an den Computer setzen, etwas an dem Blog rumbasteln und somit gut ablenken. Ursprünglich als Hobby begonnen, wurde der Blog mit der Zeit aber immer mehr ein "treuer" Begleiter für mich und gleichzeitig ein Fenster, das es mir erlaubte meine Leidenschaft mit anderen zu teilen und mich auszutauschen. Bis heute habe ich wirklich tolle Menschen dadurch kennengelernt und darf diese nun Freunde nennen. Der Blog bot mir eine Fläche mich kreativ auszutoben, mit Photoshop zu arbeiten, teilweise sogar Videos zu bearbeiten, mich mehr mit Fotografie zu beschäftigen oder aber etwas wehmütig über persönliche Geschehnisse in meinem Leben nachzudenken wie z.B. in Form meiner jährlichen Jahresrückblicke und einem Video über mein Auslandssemester. Dass das Bloggen jedoch immer "nur" ein Hobby bleiben würde, war bereits beschlossene Sache weit bevor überhaupt an dontbearunaway.com zu denken war...

Bereits in der Grundschule gab ich in den Freundebüchern (ihr erinnert euch sicher, diese bunten Bücher deren Titelbilder mit Barbie, Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg oder irgendwelchen Tierchen verziert waren) meistens "Lehrerin" als Traumberuf an. Hätte ich damals gewusst, was für eine verdammt harte Arbeit das werden würde, da wirklich mal anzukommen, hätte ich vielleicht einfach einen Strich in die Zeile gemacht. Jetzt, so ungefähr 16-18 Jahre später, bin ich tatsächlich "fast" angekommen. Ich werde in der nächsten Woche nicht nur einen neuen Job antreten, sondern auch ab Oktober wieder die "Unibank" drücken - die Zielgerade wenn man so will. Keine Ahnung wo ich die Kraft hernehme, wo ich doch schon nach dem Bachelor die Nase voll vom Studieren hatte. Danach kam der Master in England, wo ich bereits in der Einführungswoche weinend im Büro meiner Tutorin saß und im Selbstmitleid triefend meinte ich könnte das nicht, niemals, nada! Wir wissen ja wie das ausgegangen ist, im Februar diesen Jahres hatte ich meine Abschlussfeier und durfte mich nicht nur offiziell Master of Arts in Professional Learning nennen, sondern auch stolz auf eine mit "gut" bestandene Masterarbeit sein. 

Während des letzten Schuljahres durfte ich Teil einer wundervollen zweiten Klasse sein. Als Teaching Assistant (oder aber Lehrassistentin) war ich 33 Wochenstunden involviert und konnte somit nicht nur praktische Unterrichtserfahrung sammeln, sondern habe einen intensiven Einblick in den Schulalltag an einer Grundschule mit allesamt seinen Ecken und Kanten erhalten. Das Jahr war für mich aufschlussreich, augenöffnend und vollgepackt mit so unglaublich viel Spaß. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich so oft und viel gelacht habe, wie in diesem Jahr - manchmal sogar nur innerhalb einer Woche. Manchmal musste ich regelrecht weinen vor Lachen. Und auch wenn die Kinder oft dazu beigetragen haben, gab es einen Menschen, der mich in diesem Jahr ganz besonders fasziniert und meinen vollen Respekt gewonnen hat. Falls du das hier liest, ich vermisse dich und unsere lustigen Momente ganz schrecklich und werde diese nicht nur immer in Ehren halten, sondern hoffentlich auch bald mit meiner eigenen Klasse umsetzen können. 
Zum Ende des Schuljahres (2 Wochen vor Schulende) kamen einige SuS auf die Idee, meinen Namen zu googeln (um ehrlich zu sein war ich überrascht, dass es überhaupt solange gedauert hat) . "Oh wooow, Sie sind ja voll das Supermodel" - nicht so ganz, womit wir auch beim eigentlichen Thema des heutigen Beitrags wären: die Zukunft meines Blogs. Auch wenn die Mehrheit der Kinder/SuS meine "Social Media Präsenz" als positiv aufgenommen hat, haben mich einige Kollegen zum Denken angeregt. Mindert diese Präsenz meine Autorität als Lehrperson? Überschreite ich mit den Fotos, die ich poste eine Grenze, die es nicht zu überschreiten gilt? Auch wenn ich persönlich meine Beiträge nicht als "ungeeignet" empfinde (z.B. Bikinifotos am Strand usw), so habe ich mir darüber doch sehr viele Gedanken gemacht. Ich kenne viele Youtuber, Blogger und auch Leute aus meinem Bekanntenkreis, die mit ihren Schülern auf sozialen Plattformen vernetzt sind bzw. von ihnen "gefolgt" werden. Und auch wenn ein Großteil vermutlich davon abhängt, wie man damit umgeht, so möchte ich grundsätzlich kein Supermodel sein, sondern jemand, zu dem die Kinder aufschauen können. Ob ich das mit meiner aktuellen "Social Media Präsenz" sein kann, weiß ich nicht. 

Ihr habt vermutlich schon festgestellt, dass in letzter Zeit immer weniger Beiträge kamen und das lag zwar teilweise auch an meiner Demotivation/Antriebslosigkeit, wurde jedoch durch den Denkanstoß besagter Kollegen noch verstärkt. Ich möchte den Blog definitiv nicht komplett auf Eis legen, da, genau wie beim Job des Lehrers, zu viel Herzblut drin steckt. Ich brauche dieses Schreiben, Bearbeiten von Videos und Fotos einfach als Ausgleich. Es werden definitiv noch Beiträge kommen, allerdings unregelmäßig. Was genau das heißt, weiß ich nicht. Ein Beitrag pro Woche? Ein Beitrag im Monat? Die Zeit wird es zeigen - bis dahin: macht es gut & danke für's Lesen!

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